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Bürgermeister Kai Eggert empfängt zum neuen Jahr

Rund 250 Gäste kommen zum traditionellen Neujahrsempfang der Stadt Laatzen.

In den vergangenen zwei Jahren fand der Neujahrsempfang der Stadt Laatzen ausschließlich virtuell statt – am Sonntag, dem 15.01.2023, konnte Bürgermeister Kai Eggert seine Gäste nun endlich wieder in Präsenz begrüßen.

Mit einem herzlichen Gruß an die Gäste und einer Rede voll geballter Themen leitete Eggert die Veranstaltung ein. Dabei blickte der Bürgermeister zugleich auf sein erstes Jahr zurück, dass unmittelbar nach seinem Amtsantritt neben den allgemeinen Aufgaben auch von vielen neuen Herausforderungen und Krisenmanagement geprägt war. Aus der Vielfalt der Themen griff Eggert eine Handvoll heraus und erläuterte sie ausführlicher.

Zunächst dankte Kai Eggert für die bisherige Unterstützung der Mehrheitsgruppe im Rat und das große Engagement der Bürgerinnen und Bürger sowie der ansässigen Laatzener Institutionen.  „Sie haben begriffen, worum es in diesen unwegsamen Zeiten geht. Es geht um den Zusammenhalt, ein geschlossenes zielorientiertes Vorgehen und ein gemeinsames Wirken für die Menschen in Laatzen, für die Menschen in unserer Gesellschaft und für die Zukunft unserer Kinder und den uns nachfolgenden Generationen“, so Eggert.

Im Mittelpunkt der folgenden Themen stand das Krisenmanagement. Dabei erwähnte Kai Eggert kurz die oftmals zersetzende und zerstörerische Kraft der Sozialen Medien, die vielen Menschen die Hemmschwelle nehmen würde, vom verbalen Zuschlagen den nächsten Schritt zu gehen.

Mit deutlich optimistischerem Blick in die Zukunft erwähnte Eggert einige Aufgaben, die erfolgreich umgesetzt oder schon auf einen guten Weg gebracht wurden. Anhand des Beispiels Digitalisierung erläuterte Eggert, wie Laatzen transparent und zukunftsfähig werden möchte. So stellte Kai Eggert als Beispiel den neuen Klimamonitor für Laatzen vor. „Dies ist nur ein kleiner digitaler Baustein, der aber auch wichtig ist um dem Klimawandel entgegen zu treten und die Energiewende voranzutreiben“, ist Eggert überzeugt.

Nach einem Blick auf die regenerative Stromerzeugung in Laatzen leitete der Bürgermeister zu aktuellen Krisen und Katastrophen über. Die Abfolge von Corona-Pandemie zum Ukraine-Krieg, denen erneute Flüchtlingswellen und Wirtschaftskrisen folgen, führten zu spürbarer Angst auch in unserer Gesellschaft. Kai Eggert: „Das Krisenmanagement ist wichtiger und gefragter denn je, und es wird in der Zukunft zu einer Daueraufgabe, die wir organisatorisch meistern werden. Nur so können wir beispielsweise zeitnah Gemeinschaftsunterkünfte schaffen, die Bildungseinrichtungen erneuern sowie diese sinnvoll und planungssicher aufstellen.“

Bei einem anschließenden Blick in die Zukunft ging Eggert auf seine Ziele im Rahmen der Haushaltsplanungen für 2023 ein, und erwähnte die Herausforderungen insbesondere im Kita-Bereich. Essentiell wichtig sei für Laatzen in 2023 der Erhalt des Agnes-Karll-Krankenhauses ebenso wie die gesellschaftliche Integration von Geflüchteten und die Beibehaltung der Qualität von Bildung und Teilhabe.

Zufrieden zeigte sich Eggert über die erfolgreiche Wirtschaftsförderung und die neu konzipierte Verwaltungsorganisation. Mit dem an zwei Positionen neu aufgestellten Verwaltungsvorstand stehe die Führungsmannschaft bereit. Um dem ständigen Müllproblem entgegenzutreten sei mittlerweile ein so genannter Stadtbildpfleger im Einsatz, dem weitere folgen werden. Außerdem stehe eine Ausbildungsoffensive in den Startlöchern und soll als ein Bestandteil der Personalentwicklungsplanung Wirkung zeigen. „Die ersten 14 Monate waren trotz der Krisen sehr erfolgreich, und mit etwas Geduld werden noch viele weitere Ergebnisse folgen. Die politischen Ziele sind hoch gesteckt und entsprechen meinen Ideen, wir werden diese gemeinsam anpacken“, versprach Eggert.

Zum Ende seiner Rede stellte der Bürgermeister seine neue Allgemeine Vertreterin Silke Pohl sowie den zukünftigen Stadtrat Jörg Sporleder vor. In einem lockeren Gespräch erzählten beide von ihren Zielen sowie Themen, die sie aktuell beschäftigen. Schließlich verabschiedete Eggert noch den langjährigen Stadtrat Stefan Zeilinger, der zum Ende des Monats offiziell aus dem Amt scheidet. „Ich für meinen Teil danke Dir heute in diesem Kreis für die großartigste Unterstützung in knapp 15 gemeinsamen Monaten, die man sich als ‚neuer Bürgermeister‘ nur vorstellen kann“, so Kai Eggert.

Nach einem Stück des Laatzener Jugend-Orchesters LaWinds, das die gesamte Veranstaltung mit leichtherziger Musik umrahmte, überbrachte Fred Mahro, Bürgermeister der Partnerstadt Guben, herzliche Grüße aus Guben und Gubin. In seiner Rede ging er auf das Identifikationsgefühl der Menschen mit ihrer Stadt oder den politischen Akteuren ein: „Nicht eine Diskussion in Zwietracht und mit dem Ziel der Spaltung in der Stadtgesellschaft ist erfolgreich, sondern vielmehr ist es die Gemeinschaft, die Probleme bewältigt und Akzeptanz genießt.“

Es folgte die traditionelle Verleihung des Courage-Preises an den zehnjährigen Laatzener Alan Ramos Francisco. Der Junge hatte durch sein mutiges und unerschrockenes Eingreifen einen schweren Verkehrsunfall auf dem Messeschnellweg im November verhindert. Roland Einbrodt, Leiter des Polizeikommissariats Laatzen, sprach stellvertretend für den Präventionsrat, die Laudatio.

Jonathan Werner und Hayat Hajjali sprachen anschließend für den Jugendbeirat der Stadt Laatzen einige aufmunternde Grußworte. Nach einem kurzen Überblick zu den Themen des Jugendbeirats im Jahr 2022 waren beide sich sicher: „Sie merken selbst, dass viele unserer Projekte und Zugänge zu Veranstaltungen nicht immer möglich gewesen wären ohne die Unterstützung unserer Kommune. Laatzen hält immer zusammen und das macht uns als Jugendbeirat besonders glücklich. Dafür können wir uns alle mal feiern lassen.“ Mit Bezug darauf, wie junge Menschen bei politischen Fragen oft wahrgenommen werden, machten beide deutlich: „Viele junge Menschen wollen ein Leben führen, ohne für Schulden der Vergangenheit mit fatalen Konsequenzen für die Umwelt zu leben. Leider müssen manchmal erst unangenehme Dinge passieren, um uns daran zu erinnern, dass es an der Zeit ist etwas zu ändern. Und deshalb ist es wichtig, den jüngeren Generationen eine Stimme zu geben.“

Mit besonderer Freude begrüßte Bürgermeister Kai Eggert anschließend noch zwei Ehrengäste:

Mit Hochachtung dankte Kai Eggert Para Badminton-Spieler Thomas Wandschneider und dessen Spielpartner Rick Hellmann (in Abwesenheit) für ihre herausragenden Leistungen während der WM in Tokio 2022. Die beiden Leistungssportler des VfL Grasdorf holten gemeinsam WM-Gold und wurden vom Weltverband BWF zum „Pair of the year“ ausgezeichnet. Eine Anerkennung, die weder im Para noch im Olympischen Badminton je einem deutschen Badmintonsportler zuteilwurde. Gemeinsam mit Bundesstützpunkttrainer Jens Janisch nahm Wandschneider die Ehrung entgegen. „Ich danke für die Einladung, und dass ich hier sprechen darf. Ich bin froh, dass ich ein Vorbild für alle Laatzener Menschen sein und Mut machen kann.“ Zu seinen sportlichen Leistungen ergänzte Wandschneider: „Wenn man an sich glaubt, kann man sehr vieles erreichen. Ich habe jetzt Olympia als Ziel im Blick und möchte der älteste Olympia-Gewinner werden. Ich bedanke mich bei allen meinen Sponsoren und Unterstützern, die mich auf meinem Weg begleitet haben und weiter begleiten werden.“

Im Anschluss an die Veranstaltung kamen die Gäste bei einem kleinen Imbiss des Foodtrucks „Lunchbox“ zusammen und ließen den Neujahrsempfang ausklingen.