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Zeichnung einer Ladenzeile, rechts und  links sind Geschäfte, Mittig ist ein Wasserbecken.

Archivfund im April

Leine-Einkaufszentrum – Grundsteinlegung vor 50 Jahren

Der Archivfund des Monats April erinnert an die Grundsteinlegung des Leine-Einkaufszentrums vor genau 50 Jahren. Innerhalb von eineinhalb Jahren entsteht von April 1972 bis November 1973 das Einkaufszentrum als neuer Stadtmittelpunkt Laatzens.

Die Arbeiten zur Errichtung des Leine-Einkaufszentrums (LEZ) begannen am 12. April 1972. Mit dem Grundstein sollte zugleich der neue Stadtmittelpunkt Laatzens entstehen. In einer städtischen Pressemitteilung zum Baubeginn heißt es hierzu: „Durch seine einzigartige Verbindung von Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistungsbetrieben, Wohnungen, ergänzt durch kommunale Einrichtungen wie Rathaus und Bürgerhaus sowie Post und Heizwerk, entsteht an dieser Stelle ein neuer Stadtmittelpunkt für Laatzen.“

Ein weiteres wichtiges Thema der Grundsteinlegung war die Bedeutung Laatzens als geplantes Nebenzentrum der Landeshauptstadt Hannovers. Das Nebenzentrum solle der „Entlastung der Kernstadt“ Hannover dienen, so der Sozialminister und stellvertretende Ministerpräsident des Landes Niedersachsen Kurt Partzsch. Auch der damalige Laatzener Bürgermeister Georg Heuer betonte in seiner Rede: „Die heutige Grundsteinlegung zu dem bedeutungsvollsten Projekt der Stadt Laatzen, des ‚Leine-Einkaufszentrums‘ ist ein sichtbares Zeichen und ein weiterer Schritt, der Laatzen den vorgegebenen Zielen der Raumordnung und Landesplanung näherbringt; nämlich zum Ausbau als ‚Nebenzentrum‘ zur Ergänzung und Entlastung des Oberzentrums, der Landeshauptstadt Hannover“.

Die Bedeutung des Leine-Centers auch nach einem halben Jahrhundert hebt Laatzens Bürgermeister Kai Eggert hervor: „Das Leine-Center ist von je her die Lunge unserer in den 70er Jahren urbanisierten Stadt. Laatzen hat keine mit Handel bevölkerte ‚Altstadt‘ oder ein historisch gewachsenes Zentrum. Aber wir haben unser Leine-Center, das als zentrale Einkaufsstätte den wichtigen Mittelpunkt unserer Stadt bildet und durch das Rathaus, die Schulzentren und weitere öffentliche Anziehungspunkte gewinnbringend ergänzt wurde. Diese Konstellation sorgt für ein sehr liebens- und lebenswertes Klima für die Bürgerinnen und Bürger in Laatzen, insbesondere im Ortsteil Laatzen-Mitte.“  

In den Unterlagen im Stadtarchiv finden sich zudem Informationsbroschüren, Einladungen zu Kulturveranstaltungen, Fotos und Unterlagen zu Zahlen und Daten. So ist über das Großprojekt LEZ folgendes zu lesen. „Die gewerbliche Nutzfläche des Gesamtzentrums sollte ca. 36.500 m2 umfassen. Auf diese Fläche sollten vier Waren- und Kaufhäuser, zwei Supermärkte, 48 Fachgeschäfte und Dienstleistungsbetriebe sowie ein Kindergarten, eine Tankstelle mit Waschband und eine Postfiliale verteilt werden. Für das erste volle Geschäftsjahr wurde ein Umsatz von ca. 80-100 Million DM erwartet.“