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14 Archivale des Monats 2

Grundsteinlegung, Richtfest und Einweihung des Leine-Einkaufszentrums

„Durch seine einzigartige Verbindung von Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistungsbetrieben, Wohnungen, ergänzt durch kommunale Einrichtungen wie Rathaus und Bürgerhaus sowie Post und Heizwerk, entsteht an dieser Stelle ein neuer Stadtmittelpunkt für Laatzen“

Der Grundstein für diesen neuen Stadtmittelpunkt Laatzens wurde vor genau 50 Jahren am 12. April 1972 gelegt. Das Zitat ist den Presseinformationen entnommen, die die Stadt Laatzen anlässlich der Grundsteinlegung veröffentlicht hatte. Die Unterlagen geben Zahlen und Daten zu diesem Großprojekt wieder: So sollte die gewerbliche Nutzfläche des Gesamtzentrums ca. 36.500 m2 umfassen. Auf diese Fläche verteilt werden sollten vier Waren- und Kaufhäuser, zwei Supermärkte, 48 Fachgeschäfte und Dienstleistungsbetriebe sowie ein Kindergarten, eine Tankstelle mit Waschband und eine Postfiliale. Für das erste volle Geschäftsjahr wurde ein Umsatz von ca. 80-100 Million DM erwartet.

In seiner Rede zur Grundsteinlegung bezeichnete der Sozialminister und stellvertretende Ministerpräsident des Landes Niedersachsen Kurt Partzsch den Bau des Leine-Einkaufszentrums als „eines der bedeutendsten städtebaulichen Projekte unseres Landes“. Partzsch stellte die Bedeutung Laatzens in der Region Hannover als wichtiges Nebenzentrum der Landeshauptstadt Hannover heraus. Es solle der „Entlastung der Kernstadt“ Hannover dienen. Dem schloss sich der damalige Laatzener Bürgermeister Georg Heuer in seiner Rede an: „Die heutige Grundsteinlegung zu dem bedeutungsvollsten Projekt der Stadt Laatzen, des ‚Leine-Einkaufszentrums‘ ist ein sichtbares Zeichen und ein weiterer Schritt, der Laatzen den vorgegebenen Zielen der Raumordnung und Landesplanung näherbringt; nämlich zum Ausbau als ‚Nebenzentrum‘ zur Ergänzung und Entlastung des Oberzentrums, der Landeshauptstadt Hannover“.

Unter der Federführung der Stadt Laatzen fand am 9. Februar 1973 das Richtfest und am 8. November 1973 die Eröffnung des Leine-Einkaufszentrums statt. Die zu diesem Anlass im November 1973 verteilte Informationsbroschüre warb damit, dass „das Leine-Einkaufszentrum […] das erste Einkaufszentrum von regionaler Bedeutung in Niedersachsen sein“ würde. Standortvorteile seien die ideale Verkehrslage in unmittelbarer Nähe des Messegeländes sowie die günstige Marktlage inmitten einer konzentriert gebauten neuen Stadt mit fußläufiger Erreichbarkeit für etwa 30.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Das feierliche Rahmenprogramm zur Eröffnung des heute als „Leine-Center“ bekannten Einkaufszentrums umfasste Platzkonzerte der „Red Onions“-Dixieland-Kapelle, des Musikzugs der Freiwilligen Feuerwehr von Laatzen sowie der Bundesmusikkapelle „Kirchbichl“ aus Tirol/Österreich.

  • Die Zeitkapsel im Grundstein des Erich Kästner-Schulzentrums

    Am 4. Oktober 1977 wurde der Grundstein für „das größte Bauprojekt der Stadt Laatzen“ gelegt – so titelte die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ am 6. Oktober 1977. Und das zweite Schulzentrum der Stadt ...
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  • Wohnungsnot nach dem Zweiten Weltkrieg

    „Herr Gemeindedirektor, ich bitte nochmals höflichst darum, uns beiden alten Menschen die schweren Leiden und Entbehrungen zu erleichtern.“ In unserem Archivale des Monats November haben wir bereits gesehen, dass die Probleme des ...
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  • Entschädigungen für abgetretenes Land wegen Eisenbahnbau

    oder „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“

    „Auf Antrag der Königlichen Eisenbahn-Direction zu Hannover werden alle diejenigen, welche Ansprüche an die Entschädigungsgelder für die innerhalb der Feldmark Lazen […] behuf der Südbahn abgetretenen ...
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  • Kommunale Armenfürsorge nach dem Zweiten Weltkrieg

    „Unterzeichnete sind Flüchtlinge aus Schlesien und dort haben uns die Polen unser ganzes Hab u. Gut geraubt und geplündert, auch unsere Wertsachen, Uhren und unser ganzes Barvermögen haben sie uns gewaltsam entrissen, ...
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  • Erfassung von Kriegspotential in Rethen

    Akte aus dem Bestand Rethen „Angelegenheiten der Militärregierung“

    „Sie werden hiermit beauftragt, eine genaue Meldung über sämtliches Kriegsmaterial in Ihrem Gebiet abzugeben.“ Als die deutsche Wehrmacht kapitulierte und der NS-Staat endgültig zusammenbrach, kam die „Stunde ...
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  • Statut der Ortskrankenkasse des Landkreises Hannover

    Einführung der gesetzlichen Krankenkassen

    „Die Kasse gewährt ihren Mitgliedern a.    eine Krankenunterstützung nach Maßgabe der § 13 bis 17, b.    eine Wöchnerinnen-Unterstützung nach Maßgabe des § 18, ...
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  • Gesetze für Raucher nichts Neues!

    „Das Rauchen von Cigarren innerhalb des Orts ist nur in den Wohnstuben und auf den Straßen gestattet.“

    Schon 1859 unter Georg V. – dem letzten König von Hannover – gab es eine Vorlage für ein Gesetz zur Regelung des Rauchens. Danach durften Pfeifen ohne Deckel sowie Zigarren (Zigaretten gab es noch nicht) nur im Freien oder in ...
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  • Berechtigung zum Brauen von Hausbier

    Das Brauwesen im 19. Jahrhundert

    „Diesem tritt hinzu, daß die in Rede stehenden Hofbesitzer das Hausbier auch an Arbeiter verabfolgen, die nicht zu ihrem Hausstande gehören, was mit dem vorhin angeführten § 12 insofern unverträglich erscheint, als ...
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  • Die Besichtigung der Leine durch den Wasserbauinspektor

    Hochwasserschutz im 19. Jahrhundert

    „ebenso hat Vollmeier Kelb zu Lazen die angedrohete Strafe von 5 rtr [Reichstaler] zu erlegen, da derselbe die […] aufgegebene Uferbesserung nicht gemacht hatte, zumal die Gemeinde Lazen dadurch an der ausführung ihrer ...
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  • Eine Auseinandersetzung des Braumeisters Böhme mit der Gemeinde Laatzen – oder: „Das Leiden der Pfanne“

    Archivfund April 2021

    „Aller dieser Reparaturen ohnerachtet war dem Übel, ‚das Leiden der Pfanne‘, nicht abgeholfen und dauerte unaufhörlich bis in diesem Jahre 1829 fort, wo es sich denn endlich die Gemeinde angelegen seyn ließ, die ...
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