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Gleichstellung in der Praxis

Kindererziehung

Die „Zuständigkeit“ für die Familie liegt hauptsächlich bei den Frauen. Sie tragen noch immer die Hauptverantwortung für die Kindererziehung. Elternzeit wird immer noch unter 10% (7%) von Vätern wahrgenommen. Kindererziehung bedingt oft Unterbrechungen im Berufsleben. Dem Wiedereinstieg in den Beruf stehen hohe Hürden entgegen, nicht zuletzt auch bei der Anpassung und Weiterentwicklung von Qualifikationen.

Einelternfamilien /Alleinerziehende

In etwa jeder fünften Familie lebt nur ein Elternteil. Der Anteil der Frauen bei den Alleinerziehenden beträgt 90%. Dabei hat jede dritte alleinerziehende Mutter ein Familieneinkommen von weniger als 1.000 Euro.

Teilzeitarbeit

Nicht nur Kindererziehung ist Familienarbeit. Zur Familienarbeit gehört ebenso die Sorge um pflegebedürftige Angehörige. Auch diese Aufgabe wird im Wesentlichen von Frauen wahrgenommen. Diese notwendige Familienarbeit ist fast immer nur bei Berufsarbeit in Teilzeit möglich, um der Vereinbarkeit von Familie und Beruf gerecht zu werden. Teilzeitarbeit ist hauptsächlich weiblich. Teilzeitarbeit bringt ein geringeres Einkommen mit sich, was sich wiederum direkt auf die Altersversorgung auswirkt. Altersarmut ist die Folge.

Benachteiligungen im Arbeitsleben

Frauen verdienen in Deutschland durchschnittlich 22% weniger als Männer. Dabei können sie häufig bessere Schul- oder Studienabschlüsse vorweisen. Es bestehen Rollenzuweisungen, nach denen „für Frauen typische“ Berufe deutlich weniger soziale Anerkennung finden und oft genug geringer bezahlt werden. In Führungspositionen sind Frauen noch immer völlig unterrepräsentiert.

Gesundheitliche Risiken

Unterschiedliche Lebensbedingungen von Frauen und Männern sind auch ein Grund für besondere gesundheitliche Belastungen. Die Mehrfachbelastung durch Beruf und Familie kann zu spezifischen Beeinträchtigungen der Gesundheit führen. Zudem hat etwa jede sechste Frau in ihrem Leben körperliche Gewalt erfahren.