"Was ist nur los mit mir?" - Eine Geschichte zum Welttag der Hämophilie
Lena mochte keine Arztpraxen: der Geruch, das Warten, die Geräusche, die Hektik - alles fühlte sich unangenehm an. Und trotzdem saß sie wieder dort. Blutwerte, Ultraschall, Gespräche. Aber immer kam das gleiche Ergebnis: "Alles in Ordnung!"
Doch etwas stimmte nicht.
Sie erinnerte sich an eine Zahnentfernung, bei der sie tagelang nicht aufhören konnte zu bluten. Oder an die heftigen Perioden. "Das passiert halt bei Frauen", "Bestimmt einfach die Hormone", hieß es.
Aber Lena wusste: Das kann nicht alles sein.
Es war ein gewöhnlicher Tag im Büro. Sie spürte plötzlich ein ziehen im Bauch. Ihr Kreislauf sackte ab, ihr Körper fühlte sich fremd an. Als sie nach unten sah, war da mehr Blut, als es hätte sein dürfen.
Im Krankenhaus ging alles schnell. Lichter, Schritte, Farben. Eine Ärztin kam, sie winkte nicht einfach ab, sie hörte zu.
"Ich möchte auf eine Gerinnungsstörung testen - das wird bei Frauen leider oft übersehen."
Ein paar Tage später wusste Lena, was los war. Hämophilie.
Ein Wort was sie aus dem Biounterricht kannte. Und plötzlich war es die Erklärung für so viele Fragen.
Am Welttag der Hämophilie, erzählt Lena ihre Geschichte nicht, weil sie selten ist - sondern weil sie viel zu oft überhört wird.
Lena ist kein Einzelfall. Ihre Geschichte steht für viele.
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Am Welttag der Hämophilie wird auf die übersehene Erbkrankheit aufmerksam gemacht. Das diesjährige Motto lautet:
"Zugang für alle: Auch Frauen und Mädchen bluten!"
Es weist darauf hin, dass Frauen mit Hämophilie häufig nicht richtig diagnostiziert und unterstützt werden.
#WelttagHämophilie


