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Bürgermeister Jürgen Köhne wendet sich an die Laatzenerinnen und Laatzener

Liebe Laatzenerinnen und Laatzener,

noch vor zwei Wochen hätte ich mir das nicht vorstellen können: In Deutschland ruhen weite Teile des öffentlichen Lebens. Kindertagesstätten, Schulen, Geschäfte (zum Teil auch im LeineCenter) sowie zahlreiche öffentliche Einrichtungen sind geschlossen. In Altenheimen und Krankenhäusern gilt ein Besuchsverbot. Der Betrieb im aquaLaatzium, bei der LeineVHS und der Musikschule ruht. Veranstaltungen, Feiern und Zusammenkünfte sind abgesagt.

Für uns alle sind das neue Erfahrungen, die vielfach mit einer großen Verunsicherung einhergehen. Sollte dies auch für Sie zutreffen, habe ich großes Verständnis. Der Blick in die Zukunft ist schwierig, da wir weder die Auswirkungen der Virus-Aus-breitung selbst, noch die der bisherigen Maßnahmen kennen. Ganz zu schweigen von den Fragen: wie lange wird es dauern und was kommt dann?

Aber wir müssen den Weg Schritt für Schritt gehen und zunächst heißt dies: Mit allen Mitteln zu vermeiden, dass Infektionsketten entstehen bzw. sie schnellstmöglich zu unterbrechen. Ich bin davon überzeugt, dass diese Schritte richtig sind. Lassen Sie uns daher weiter das tun, was zu tun ist: mit Ruhe und Besonnenheit darauf zu ach-ten, dass die Infektionswege des Corona-Virus unterbrochen werden, indem wir die angeordneten Maßnahmen konsequent umsetzen. Ich bitte Sie eindringlich, diese Mahnung sehr ernst zu nehmen. Denn so leisten wir alle einen entscheidenden Bei-trag zur Eindämmung des Virus. Nur so kann unser leistungsfähiges Gesundheits-system, das als eines der besten der Welt gilt, mit dieser Herausforderung umgehen und allen erkrankten Menschen helfen. Damit retten wir Leben!

Lassen Sie uns aber gerade weil wir räumliche Distanzen zwischen uns bringen müssen, deutlich mehr unsere gemeinsamen Werte in den Blick nehmen. Unser Land und ganz besonders auch unsere Stadt stehen für Gemeinschaft und Mit-menschlichkeit. Bei aller Unsicherheit, die jeder und jede für sich auch haben mag, ist es besonders wichtig, dort hinzuschauen, wo Bedarf und Gefahr am größten scheint: Können wir Nachbarinnen und Nachbarn, die aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe besser nicht zum Einkaufen gehen sollten, unterstützen? Brauchen Freunde oder Verwandte Hilfe bei der Kinderbetreuung? Auch wenn sich in diesen Tagen Türen schließen, sollten unsere Augen und Herzen weit geöffnet bleiben für unsere Mitmenschen. Erste Initiativen haben sich zu diesem Zweck gegründet und allen, die sich derart für ihre Mitmenschen engagieren, möchte ich dafür ganz herzlich danken.

Die Stadt Laatzen bemüht sich, wie viele andere Arbeitgeber auch, mit unterschiedlichen Maßnahmen den Betrieb reibungslos aufrecht zu erhalten. Dies wird nicht immer perfekt gelingen können, weil auch wir – trotz aller Vorsichtsmaßen – von einer Infektion oder Quarantäne, bedroht sind.

Auch in den nächsten Wochen werden wir regelmäßig mit Pressemitteilungen, per facebook sowie im Internet auf www.laatzen.de über aktuelle Entwicklungen informieren.

Für direkte Fragen stehen Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung weiterhin zunächst telefonisch zur Verfügung. Eltern, die Fragen zur Kinderbetreuung haben, wenden sich bitte direkt an „ihre“ Kita. Ferner tragen Sie bitte auch Ihre Anliegen an unser Bürgerbüro vorab zunächst ebenfalls telefonisch vor, um di-rekte Kontakte zu vermeiden.

Nutzen Sie diese Kommunikationswege bitte unbedingt um Ihre Fragen und Anliegen an uns zu richten – wir werden uns bemühen, Sie bestmöglich zu beantworten.

Meine Mitarbeiterinnen und ich haben den unbedingten Wunsch, dass wir diese schwierige Zeit mit Ihnen allen gemeinsam meistern werden.

Ich wünsche Ihnen, Ihren Angehörigen, Freundinnen und Freunden alles Gute und vor allem:
Bleiben Sie gesund!

Euer und Ihr Bürgermeister
Jürgen Köhne

Laatzen, 20.03.2020