zur Schlagwortwolke

Schlichten ist besser als Richten

Almut Hentschel nach 17 Jahren als Schiedsperson verabschiedet

17 Jahre war Almut Hentschel als Schiedsperson für Rethen und Grasdorf zuständig. Etwa 100 Streitfälle hat sie in diesen Jahren verhandelt. Mit einer Quote von 75 Prozent von Vereinbarungen, die in den Schlichtungsgesprächen geschlossen wurden, liegt sie über den üblichen 50 Prozent.

Mit den Worten „Herzlichen Dank für 100 Arbeitseinsätze für die Gesellschaft, ihre Mitmenschen und Nachbarinnen und Nachbarn, denen sie geholfen haben Streitereien beizulegen, und die sicherlich durch Sie auch oftmals Lebensqualität zurückerhalten haben“ bedankten sich Bürgermeister Jürgen Köhne und Ortsbürgermeisterin Helga Büschking bei Frau Hentschel. Bürgermeister Köhne verdeutlichte, dass Almut Hentschel über ein gutes Verhandlungsgeschick verfügte und stets auf Augenhöhe agierte. Dies ist wohl auch der Schlüssel des Erfolges, mit der die studierte Sozialwissenschaftlerin an die Schlichtungsfälle heranging.

„Das Streitschlichten habe ich wohl im Zusammenleben mit meinen Brüdern gelernt“, bemerkt Almut Hentschel augenzwinkernd bei der offiziellen Verabschiedung im Rathaus. Aber auch ihr Studium habe ihr geholfen. „In der Soziologie hat man einen anderen Blick auf Streitigkeiten, als etwa Juristen“, so Almut Hentschel. „In vielen Fällen dauerte es etwas länger, um an den Kern der Streitigkeit zu kommen“, bemerkte sie. „Ist dieser aber entdeckt, lassen sich meistens auch lange Streitigkeiten beiseitelegen.“ Viele Fälle wird sie im Gedächtnis behalten, wie zum Beispiel den Fall, bei dem es um eine Beleidigung in einer Kneipe ging und zuerst ein Ortstermin anberaumt wurde, bevor es zur Schlichtung an einen neutralen Ort ging.

Langweilig wird es Almut Hentschel auch nach ihrer Verabschiedung nicht: „Ich habe Lust zum Denken und werde mich weiter geistig beschäftigen und hoffentlich wieder mehr mit dem Rennrad unterwegs sein!“

Als Nachfolger wird Heinrich Matthies den Bezirk von Almut Hentschel übernehmen.